Am vergangenen Sonntagabend haben die neuen Vs ihren ersten Gottesdienst veranstaltet. Das Thema: "Bekommst du noch alles unter die Bommelmütze?"
Ein Thema, das gerade jetzt, zu Semesterbeginn, viele Leute beschäftigt. Von überall kommen Aufgaben und dann beginnt auch noch bald die Weihnachtszeit, da müssen Geschenke besorgt werden und vieles mehr. Und das ganze während einer Pandemie!
In der Predigt thematisiert Karin Großmann genau das, anhand der Geschichte von Marta und Maria mit Jesus (Lk10,38-42). Denn vielleicht geht es dir auch manchmal so: Du willst alles auf die Reihe bekommen und bloß niemanden enttäuschen. Und: Irgendwer muss die ganze Arbeit ja auch machen. Neben den inneren Antreibern (Sei stark! Sei perfekt! Mach es allen recht! Streng dich an! Mach schnell!), die du bestimmt auch schon mal in dir gehört hast, gibt es aber auch einen äußeren Faktor, der uns durch den Alltag jagt: Unsere Kultur, in der es alles immer und sofort geben muss. Was denkst du, wie du in einer anderen Welt handeln und denken würdest? Wenn es nicht darum ginge, dass man von allem immer mehr oder das Beste haben muss? Würdest du dich dann genauso durch die Zeit hetzen lassen? So eine Welt klingt sinnerfüllt und bewusst, gesund für den Körper und die Psyche. Und damit das nicht eine Vorstellung bleibt, brauchen wir Menschen, die einfach so leben. Wie Maria, die nicht wie Marta herumwirbelt, sondern erkennt: Wichtig ist, hier und jetzt zu den Füßen Jesu zu sitzen und ihm zuzuhören. Und Jesu gibt ihr Recht. Er erkennt Martas Not, aber erkennt nicht an, dass das das zentrale in der Begegnung mit ihm ist. Es wird wieder deutlich: Ich muss mir Gottes Liebe nicht erarbeiten. Gnade ist Gnade und wird mir geschenkt. Ich bin bereits erlöst und niemandem muss ich das beweisen.
Maria lebt das. Sie setzt ein stilles, aber eindrucksvolles Zeichen gegen die inneren und äußeren Antreiber. Solche Menschen braucht die Welt! Und diese Menschen brauchen jemanden, der sie ermutigt.